Allein im Haus



6Richtige:

1.: Geordnete elektrische Aktivität ist vorhanden.

2.: QRS-Frequenz ca. 100/Minute.

3.: QRSgrenzwertig breit, jedoch nicht eindeutig bei > 120ms.

4.: QRS regelmäßig.

5.: Monomorphe P-Wellen, Frequenz etwa 100/Minute.

6.: AV-Ratio 1:1, PQ-Zeit < 200ms und konstant.

 

BLiQ

B: Kein eindeutiges Blockbild. Die QRS-Dauer ist grenzwertig verlängert. Wenn man hier über eine Leitungsverzögerung nachdenken würde, wäre das Bild ebenfalls nicht eindeutig: Die QRS-Morphologie in V1 entspräche dann am ehesten einem LSB, die prominenten S-Zacken in I, aVL, V5, V6 sind jedoch eher typisch für einen RSB oder zumindest eine Rechtsverzögerung.

L: Linkstyp.

i: Es liegen keine signifikanten ST-Strecken-Hebungen vor. Angedeutet horizontale ST-Senkungen in V5. Keine T-InversionenProminenteQ-Zacken in III.

Q: Die QT-Zeit ist unauffällig.

 

Diagnose: Sinustachykardie, unspezifische Reizleitungsverzögerung, ggf. Rechtsverspätung, S1Q3-Konfiguration.

 

In einer BGA zeigte sich eine respiratorische Alkalose bei milder Hypoxämie. Im Notfalllabor war das Troponin leicht und die D-Dimere deutlich erhöht, wobei letztere nach der Arthroskopie nicht aussagekräftig waren. Echokardiographisch waren Zeichen der akuten Rechtsherzbelastung nachweisbar. Bei im Verlauf zunehmender Kreislaufinstabilität sowie Hypoxämie wurde ein thorakales CT durchgeführt. Hier zeigten sich bilaterale Lungenarterienembolien, der Patient wurde auf die Intensivstation aufgenommen und erfolgreich lysiert.

Das EKG bei der akuten Lungenarterienembolie ist meist unspezifisch.Derklassische S1Q3-Typ (wie hier im Beispiel gezeigt) ist dabei eher selten und keinesfalls diagnostisch. Insbesondere die S1-Komponente ist meist Ausdruck einer Rechtsherzbelastung mit Beeinträchtigung der Erregungsausbreitung – lässt sich aber auch bei chronischen Rechtsherzbelastungen beobachten. DasnachaktuellerLiteratur sensitivste EKG-Zeichen einer akuten Lungenembolie ist die Sinustachykardie – welche aber wiederum recht unspezifisch ist. Die Diagnose gelingt hier also weniger über das EKG, sondern vielmehr über Anamnese, klinisches Bild, Blutgasanalyse, Echokardiographie und schließlich CT.